Neuer Markenauftritt: Sartorius-Logo erlebt drastischen Wandel
13. Mrz 20 | Das Unternehmen Sartorius hat sein Logo erneuert. Das Sartorius-Logo hat dabei einen ausgesprochen signifikanten Wandel erfahren. Die bisherige Wort-Bild-Marke mit klar lesbarer Typografie in dunkelgrau und dem dazugehörenden charakteristischen Bildelement mit fünf Reihen gelber Punkte machte nun Platz für ein prägnantes Wort-Logo mit schwarzer Schrift auf leuchtend gelbem Hintergrund. Begründet wird der gravierende Schritt mit einem neuen Markenversprechen, das mit dem ebenfalls neu entwickelten Claim „Simplifying Progress“ besser verdeutlicht werden soll. Der letzte Relaunch des Logos von Sartorius liegt rund 20 Jahre zurück.
Sartorius habe sich in den letzten 20 Jahren zu einem anderen Unternehmen entwickelt, heißt es in der Vorstandsetage. Auch die Anforderungen seitens der Kunden hätten sich geändert, und der Wettbewerb stehe nicht still. Der börsennotierte Pharma- und Laborzulieferer mit Sitz in Göttingen will seine Kernbotschaften stärker in den Köpfen seiner Kunden verankern – „nämlich, dass wir ihnen leistungsfähige Werkzeuge an die Hand geben, um Arzneimittel schneller und einfacher zu entdecken und zu entwickeln und Medikamente effizienter herzustellen“, schreibt Sartorius auf seiner Website. Es gehöre zu seinem Markenversprechen, dass man es seinen Kunden leicht mache, mit Sartorius zusammenzuarbeiten.
Das vorherige Sartorius-Logo
Veränderungen am Logo sind eine sensible Sache
Eine derart stringente Veränderung eines Corporate Logos, wie sie bei diesem Technologiekonzern vorgenommen wurde, erlebt man nicht allzu oft, konstatiert Kommunikationsfachmann Jürgen Kettler, der sich u.a. auf die Entwicklung von Logos spezialisiert. Unter Umständen riskierten Unternehmen damit, dass langjährige Kunden sich nicht mehr in gewohntem Maße mit der Marke indentifizieren.
„Veränderungen am Logo sind eine sensible Sache. In der Regel sieht man eher dezente Shifts, bei denen die wesentlichen Elemente des bisherigen Logos weiter bestehen bleiben. Meist geschieht dies, um die Wiedererkennbarkeit einer etablierten und starken Marke nicht zu gefährden“, sagt Kettler. Gute Beispiele dafür seien die Logos der Autokonzerne Volkswagen (siehe unseren Beitrag) und jüngst BMW, die nur geringfügig angepasst wurden. Doch schon am Beispiel BMW zeige sich, dass selbst kleine Änderungen nicht unbedingt uneingeschränkt auf Gegenliebe stoßen können. „Für einen solch drastischen Schritt wie im aktuellen Fall von Sartorius müssen in der Regel starke Argumente vorliegen“, sagt Kettler. Bereits die starken Veränderungen hinsichtlich der Entwicklung und Herstellung fortschrittlicher Biopharmazeutika sprächen dafür.
Während das vorige Logo vor allem durch die Bildmarke auffiel, in dem ein Muster mit fünf horizontal angelegten gelborange-farbenen Punkte-Reihen eine Art Membranen-Symbolik transportierte, kommt das neue Logo mit einer technisch anmutenden Typografie, die mit ihren teilweise angelegten Leerflächen (negative Space) unvollendet und luftig wirkt. Der technische Charakter des Unternehmens und sein Branchenumfeld werden hiermit stärker betont. Einen starken Kontrast, ja fast eine Signalwirkung zur schwarzen Schrift bildet der leuchtend gelbe Hintergrund. Heute unerlässliche digitale Anwendungen wie das App-Symbol und das Favicon ließen sich damit besser realisiert. Sie wurden mit dem markanten Letter „S“ umgesetzt.
Sartorius wurde 1870 zunächst als feinmechanische Werkstatt gegründet. Heute beschäftigt der weltweit agierende Konzern über 9000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2019 einen Umsatz von 1,827 Mrd. Euro.
Weitere Informationen
https://www.sartorius.com/en/company/newsroom/corporate-news/419640-419640
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Fotos: sartorius.com