Was soll das neue Logo für Galeria Karstadt Kaufhof vermitteln?
25. Aug 21 | Deutschlands größe Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat jetzt sein neues Logo vorgestellt. Hintergrund ist eine strategischer Neuausrichtung des Konzerns. Im Laufe der nächsten drei bis vier Jahre soll der Umbau und die Modernisierung der insgesamt 131 Warenhäuser vorangetrieben werden.
Nach den Herausforderungen durch die Coronapandemie plant der Warenhausreise einen strategischen Neustart. Wie der Spiegel berichtete, sollen insgesamt ca. 600 Millionen Euro für den Umbau und die Modernisierung der insgesamt 131 Warenhäuser invesiert werden.
Unterstrichen werden soll der Neustart durch die Verwendung eines neues Logos samt neuem Schriftzug. Damit wird das Ende einer Ära eingeleitet, denn die traditionsreichen Namen Karstadt und Kaufhof, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, werden endgültig aus den deutschen Innenstädten verschwinden. Das neue Logo besteht aus einem kleines »g«, umgeben von drei Halbkreisen, darunter der Schriftzug Galeria in leicht gespreizten Versalien. Auf Farbe wird verzichtet – alles ist in schwarz angelegt. Erst 2018 hatte es für die Fusion der einstigen Wettbewerber ein neues Logo gegeben, wo beide Namen Karstadt und Kaufhof noch genannt und die Farben blau und grün mit einem fließenden Übergang verbunden wurden.
Neues Galeria Karstadt Kaufhof-Logo: Botschaft bleibt unklar
Auf den ersten Blick erinnert im neuen Logo das kleine „g“ mit den umgebenden Halbkreisen an eine Blüte. Die Assoziation erschließt sich da nicht automatisch. Sicher, gegen eine fröhliche Blüte kann niemand etwas haben und in der Regel sind die damit verbundenen Assoziationen in den meisten Fällen positiv. Aber einem Konzern von dieser Strahkraft hätte man diesbezüglich etwas mehr Sinnhaftigkeit bei der Gestaltung gewünscht, vielleicht auch etwas mehr Phantasie und Mut. Vermutlich sollte damit primär ein prägnantes Icon geschaffen und damit die Kompatibilität für vielfältige Nutzungen sichergestellt werden, etwa in vielen sozialen Netzwerken und für mobile Devices sowie bei den Lesezeichen-Speicherungen in Internetbrowsern.
Während der stilistisch dargestellte Henkel einer Einkaufstüte im vorigen Firmensignet noch eine Assoziation zum Shoppen zuließ, wird im neuen Logo auf eine solche Verbindung völlig verzichtet. Hierbei setzt der Handelsriese nun stark auf die gestiegene Bekanntheit des Begriffs „Galeria“, was mit dem kleinen „g“ forciert wird. Ein insgesamt etwas nüchterner und wenig phantasievoller Neuauftritt – gleichsam aber klar, zeitgemäß und mit Wiedererkennungswert.
Die beiden früheren Logos von Kaufhof und Karstadt, jeweils mit ihren Corporate Colors, wurden 2018 im Zuge der Fusion der einstigen Kontrahenten zusammengelegt. Dabei hat man beide Farben gleichberechtigt zusammenfließen lassen. Im neuen Logo (oben) sind nun beide Namen gänzlich verschwunden.
Rebranding-Prozess von Galeria Karstadt Kaufhof nicht vor 2024 abgeschlossen
Künftig will der Konzern seine Häuser mit drei unterschiedlichen Kategorien betreiben: Weltstadthaus, regionaler Magnet und lokales Forum. Als Pilotfilialen, so heißt es, werden die Warenhäuser in Frankfurt am Main, Kassel und Kleve agieren. Bei regionalen Magneten wie etwa Kassel kommen dann Konzepte zum Tragen, die auf Angebote angestimmt sind, die genau dort nachgefragt werden. Der Rebranding-Prozess, so schätzen Marktexperten, wird nicht vor 2024/2025 abgeschlossen sein.
Das neue Aushängeschild soll nun schrittweise an den 131 Warenhäusern angebracht werden.