Rebranding: Neues BMW-Logo fällt in Umfragen durch
23. Mrz 20 | Das neue BMW-Logo ist umstritten. Kürzlich präsentierte BMW neben dem neuen Concept-Car i4 auch eine neue Version seines Logos. Auffällige Änderung ist der Verzicht des traditionsreichen schwarzen Außenrings, der das Logo seit 1917 geprägt hat. Der Ring ist nun transparent, das Blau etwas kräftiger gehalten. Man werde veränderten Erwartungshaltungen und Sehgewohnheiten gerecht, wie es stets in solchen Fällen heißt. Mit dem neuen Markenauftritt will der Münchner Premium-Autobauer nicht nur noch offener und klarer wahrgenommen werden, daneben soll vor allem auch der Eintritt in ein neues Mobilitätszeitalter visuell markiert werden. Die Modernisierung des BMW-Logos stößt indessen nicht auf ungeteilte Begeisterung.
Der Eintritt ins Zeitalter der Elektromobilität markiert für viele Autobauer einen Wendepunkt in ihrer Entwicklungsgeschichte. Diesen Schritt mit einer Modernisierung auch des Markenzeichens zu verdeutlichen, ist ein logischer Schritt. BMW, das für 2021 die Produktion des i4 angekündigt hat, ein rein elektrisches Gran Coupe, hatte an der Logo-Evolution seit rund einem Jahr gearbeitet.
Das sind die Gründe für die Logo-Änderung
Der Elektroantrieb komme im Kern der Marke an, heißt es im Konzern. Im Marketingsprech von Jens Thiemer, Senior Vice President Customer & Brand BMW, liest sich das zusammengefasst in etwa wie folgt: BMW wird zu einer Beziehungsmarke. Das neue Logo versteht sich als Einladung an die Kunden, die Marke und ihre Produkte neu zu entdecken und zum Teil der BMW-Familie zu werden. Mit dem neuen Logo wollen wir auch jüngere Menschen ansprechen und moderner rüberkommen. Mit visueller Zurückhaltung und grafischer Flexibilität rüsten wir uns für die große Vielfalt an Berührungspunkten in der Kommunikation, an denen BMW zukünftig online und offline Präsenz zeigen wird. Das neue Logo und Brand Design symbolisiert die Bedeutung und Relevanz der Marke für die Mobilität und der Freude am Fahren in der Zukunft.
Die Geschichte des BMW-Logos
Die Relevanz des Logo-Redesigns wird auch im Internetauftritt des Autobauers deutlich, wo die Geschichte des Logos und weitere Hintergründe zu den neuen Veränderungen erläutert werden. Auf den Social Media-Kanälen hat BMW seine Auftritte bereits ebenfalls angepasst. Interessant dabei: Das neue Logo ist nur für die Marketing-Kommunikation (online und offline) bestimmt. Autos, Motorräder und Gebäude von Händlern bleiben davon unberührt.
Somit wird in dem Konzern mit unterschiedlichen Logo-Darstellungen gearbeitet. Es wird interessant werden zu beobachten, ob und wie dieser Spagat auf Dauer durchgehalten wird, sagt Kommunikationsexperte Jürgen Kettler, der sich mit seiner Agentur Kettler Kommunikation u.a. auf die Entwicklung von Logos spezialisiert hat. „Auch hier zeigt sich, dass sich der Trend von dreidimensional anmutenden Logos weg entwickelt, hin zu weiteren Vereinfachungen und zur Klarheit. Starke Einflussfaktoren sind dabei meist auch die wichtigen digitalen Anwendungen der Markenzeichen, wo es um weitere visuelle Verdichtungen und Prägnanz geht.“
Das neue BWM-Logo – im direkten Vergleich fällt es bei Befragungen durch
Nicht nur einem Bericht des Special-Interest-Magazins Automobilwoche zufolge gefällt das neue Logo allerdings nicht jedem. Die Redaktion beruft sich dabei auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. 49 Prozent bewerteten das alte Logo demnach mit ausgezeichnet oder sehr gut. Über das neue Logo sagten dies lediglich 28 Prozent, nicht mal ein Drittel der Befragten. Die Bewertung sei zunächst ohne die Möglichkeit des direkten Vergleichs beider Logos vonstatten gegangen. Bei einem direkten Vergleich schließlich sei der Unterschied in der Bewertung sogar noch deutlicher ausgefallen: 71 Prozent fanden das alte Logo besser, nur acht Prozent das neue Logo.
Weitere Informationen auf der BMW-Homepage
https://www.bmw.com/de/automotive-life/bmw-logo-bedeutung-geschichte1.html
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Fotos: BMW